5 Logistiktrends für 2023

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Trend 1: Autonome Logistik

Neue Lösungen müssen her, um die gegenwärtigen Herausforderungen in der Logistikbranche zu meistern und die Effizienz zu steigern, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Eine Antwort darauf sind autonome Systeme – deren Entwicklung und Anpassung längst nicht mehr auf den Straßenverkehr begrenzt ist.

Mobile Roboter für Innenräume können immer präziser agieren, reagieren und sich flexibel fortbewegen. Ein autonomer mobiler Roboter (AMR) ist ein Roboter, der seine Umgebung versteht und sich ohne direkte Steuerung auf einen vorher festgelegten Weg oder eine bestimmte Route fortbewegen kann. Er kann Gegenstände wie Artikel, Bauteile oder Handelswaren von einem Ort zum anderen transportieren sowie beim Be- und Entladen von Containern oder Transportfahrzeuge unterstützen. Eingesetzt werden mobile Roboter unter anderem auch für die Reinigung und Gebäudesicherheit.

Stationäre Roboter können im Gegensatz zu den mobilen Robotern nicht ohne menschliche Mithilfe ihren Standort verlassen. Sie eignen sich beispielsweise in Lagern oder Logistik-Hubs, um Prozesse zu optimieren. Künftig werden automatisierte Prozesse mit kollaborativen Robotern aus der Logistik nicht mehr wegzudenken sein.

„Die Mensch-Maschine-Interaktion nimmt deutlich zu, Roboter werden zu Kollegen. Die Arbeitsorganisation erfolgt digital und agil mit Hilfe der entsprechenden der Online-Tools, unterstützt von Auftragsprognosen, die dabei helfen, Engpässe zu vermeiden. Digitale Prozesse ermöglichen ein hohes Maß an Effizienz, das mithilfe einer optimalen Bündelung von Transporten dazu beiträgt, die Umweltbelastung insgesamt zu reduzieren. Alternative Antriebe unterstützen das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu arbeiten.“ (Quelle: THEMENHEFT Logistics Future, Die Wirtschaftsmacher – eine Initiative der Logistik)



Trend 2: Künstliche Intelligenz

Durch Analysen großer Datenmengen - Big Data - können bisherige Muster identifiziert, Veränderungen des Status quo in Echtzeit erkannt und vorausschauende Prognosen erstellt werden.

Unternehmen, die in der Lage sind, permanent große Mengen unstrukturierter Daten zu analysieren, werden ganz klar im Vorteil sein, während diejenigen, die nur die wichtigsten Transaktionsdaten betrachten, enormes Potenzial ungenutzt lassen.

Ein weiterer Begriff, der in Zusammenhang mit KI oft fällt, ist: Digitaler Zwilling. Sie ermöglichen die vorausschauende Wartung, wodurch Produktionsausfälle deutlich verringert und Lieferketten reibungslos am Laufen gehalten werden sowie transparent überwacht werden können.

Welche Vorteile bringt KI in der Logistik?

Kurz gesagt: eine exakte Bestandsübersicht, kürzere Lieferzeiten und einen optimierten Kundenservice dank Prognosen in Echtzeit.

- Planung: “Predictive Analytics” - vorausschauende Prognosen für eine präzise Planung

- Beschaffung: automatisierte Kommunikation/Ausschreibung/Datenmigration mit potentiellen Lieferanten

- Produktion: genaue Analysen für eine deutliche Reduzierung von Überbeständen und Engpässen

- Lagerhaltung: Automatisierung, Steigerung der Produktivität, Effizienz und die Art und Weise der Qualitätskontrolle >> Reduzierung der Kosten, Zeit und Personalbedarf

- Logistik & Vertrieb: Optimierung der Lieferzeiten, Entfernungen, Anzahl der Lieferungen

- Back-Office-Aktivitäten: Back-Office-Aktivitäten scheinen unscheinbar – beeinflussen jedoch maßgebend einen Teil der Betriebskosten. Eine durch KI optimierte Rechnungsstellung, Auftragsabwicklung und Buchhaltung, steigert die Effizienz erheblich.

Trend 3: Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit als Megatrend bleibt weiterhin ein wichtiger Innovationstreiber, wobei die Maßnahmen „Dekarbonisierung“ und „alternative Energielösungen“ kurzfristig die größte Hebelwirkung zur Transformation der Logistik leisten könnten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die neuen, als besonders einflussreich identifizierten Trends, die Dekarbonisierung, alternative Energielösungen, die Kreislaufwirtschaft und das Umweltbewusstsein sind.

Was die Dekarbonisierung angeht, hat das Weltwirtschaftsforum vor Kurzem festgestellt, dass sich die Preise durch eine klimaneutrale Lieferkette im Schnitt um nicht mehr als vier Prozent erhöhen würden. Da viele Kunden mittlerweile bereitwillig mehr für nachhaltigere Optionen bezahlen, sondieren die Unternehmen die aktuell verfügbaren Lösungen zur Dekarbonisierung ihrer Lieferketten.

Ein Trend, der neue Geschäftsmodelle erfordern könnte, ist die Kreislaufwirtschaft. Momentan werden nur 8,5 Prozent der Materialien, die wir verbrauchen, recycelt oder wiederverwendet. Für Logistikunternehmen bieten sich in allen Segmenten der Lieferkette enorme Möglichkeiten, durch Kreislaufwirtschaftsansätze nachhaltiger zu werden und so die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen.
(Quelle: https://www.onetoone.de/artikel/db/481951grollmann.html)

Die Logistik von heute wird heutzutage grundsätzlich vor mehrere Herausforderungen gestellt: Nachhaltigkeit bei Verpackungen, Transportmitteln und Transportwegen müssen in den Fokus gerückt werden. Zudem sollten Prozesse so transparent sein, dass es problem- und lückenlos möglich ist, die Herkunft jeder einzelnen Komponente nachzuweisen.
(Quelle: https://www.timocom.de/blog/logistik-trends-2022-231472)

Die Logistikbranche spielt eine wichtige Rolle beim Klimaschutz.

Betrachtet man die gesamte Supply-Chain inklusive aller Lieferanten ergeben sich zahlreiche Gestaltungsspielräume für nachhaltige Logistikstrategien. Damit lassen sich nicht nur Ressourcen, sondern auch Kosten sparen: Beim Transport von Waren, dem Bau und Betrieb von Logistikimmobilien, bei der Lager- und Fördertechnik bis hin zur Verwendung von Verpackung und Ladehilfsmitteln.

(Quelle: https://www.blg-logistics.com/magazin)

Trend 4: Multichannel-Logistik

Was verbirgt sich unter dem Riesen „Multichannel-Logistik“? Wir finden folgende Erläuterung sehr zutreffend: „durch eine breitere Aufstellung und Streuung der vertriebslogistischen Kanäle lassen sich Verzögerungsrisiken mindern und Logistikprozesse stabiler gestalten.“
(Quelle: https://transportlogistic.de/de/messe/industry-insights/logistikkonzepte-der-zukunft/)

Soweit die Theorie. Kommen wir zur Praxis.

Im Bereich der Multi-Channel-Logistik lassen sich folgende Trends ableiten:

3 Optimierungsmöglichkeiten /Denkanstöße für eine erfolgreiche Multichannel-Strategie

- Welche Prozesse können standardisiert werden, um effizient und flexibel auf Schwankungen reagieren zu können?

- Wo muss man die Prozesse für einzelne Channels differenzieren?

- Wie sollten Retouren intelligent und kostenschonend in den Gesamtprozess integriert werden?

Es gibt neue Ideen & Projekte für ländliche Gebiete:

“Geteilte automatisierte Fahrzeuge sind eine Schlüsseltechnologie, um die Emissionen zu reduzieren und die Ziele der Verkehrswende zu erreichen. Für den ländlichen Raum bietet sich beispielsweise mit automatisierten Shuttlebussen die Möglichkeit, gering besiedelte Gebiete

wirtschaftlich zu bedienen und das ÖPNV-Angebot auch bei schwach ausgelasteten Strecken zu er-halten. Der Einsatz dieser automatisierten Elektro-Kleinbusse wird derzeit in über 60 Pilotprojekten

deutschlandweit hinsichtlich unterschiedlicher Herausforderungen getestet.” (Themenheft „Logistics For Future“, Seite 11)

Trend 5: Nutzung innovativer Technologien & die Suche nach Spezialisten

Transparenz entlang der Supply Chain ist einer der Schlüsselfaktoren, um Risiken innerhalb des Liefernetzwerkes zu identifizieren und zu beseitigen sowie wettbewerbsfähig zu bleiben. Erreichbar wird diese Transparenz durch die Digitalisierung sowie den Einsatz innovativer Technologien. Unternehmen sollten ihre logistischen Prozesse genauer analysieren. So können Optimierungspotenziale identifiziert und anschließend genutzt werden.

Neben der aktuellen Analyse der Supply Chain und einer möglichen Optimierung zur Transparenz ist eine strategische Ausrichtung langfristiger Geschäftsperspektiven enorm wichtig.

Unternehmer werden die nächsten Jahre weiterhin gefordert: es wird zunehmend wichtiger, genauestens über neueste Technologietrends- und Maßnahmen Bescheid zu wissen und entsprechende Optimierungen einzuleiten.

Welche Spezialisten werden künftig am häufigsten beim Thema „Neue Technologien“ gefragt sein? Experten in den Bereichen Prozessautomatisierung, Big Data, IoT und Künstliche Intelligenz werden besonders gebraucht werden. Es bleibt weiterhin eine Herausforderung, trotz des ansteigenden Fachkräftemangels solche Experten zu finden.

Unternehmen müssen sich daher Gedanken machen, wie sie potenzielle Bewerber für sich gewinnen können. Der Trend geht dahin, Anreize wie beispielsweise eine faire Gehaltsstruktur, flexible Arbeitszeiten oder eine moderne Arbeitsumgebung zu schaffen.